BLOG

Atrium Sports Kampfsport Hamburg

Smartphone aus – Kind an!

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich wie so oft in meinem Lieblingscafé, um mich herum herrscht die Geräuschkulisse der Röstmaschinen und des menschlichen Kommen und Gehens. Die Szenerie, welcher ich soeben Augenzeuge wurde, veranlasst mich meine Pause zu unterbrechen, meinen Laptop aufzuschlagen und einige Zeilen zu einem Phänomen zu schreiben, welches mir ein persönliches Anliegen ist. Deshalb sei an diese Stelle vorweg ein Warnhinweis gesetzt: Wen immer ich mit diesem Artikel beleidige, es tut mir nicht leid, denkt darüber nach, warum Ihr Euch angegriffen fühlt! Nun aber genug der einleitenden Worte, hier die Szene. Mama sitzt mit Kind neben mir und unterhält sich mit einer Freundin, der kleine Knopf malt dabei auf dem Papier vor sich auf dem Boden. Soweit so gut, doch als er Mama immer wieder auffordert, sich sein Kunstwerk anzusehen, wird es ihr zu viel, routiniert mit flinkem Griff zaubert sie aus ihrer Jackentasche ein Smartphone und reicht es dem Kind hin. Dieses lässt den Stift fallen, gibt den PIN ein und fängt an sich dem elektronischen Medium voll und ganz zu widmen. Schnitt! 
Welche Relevanz hat diese Szene für einen Kampfsportblog aus Hamburg? Was hat das Ganze überhaupt mit Sport zu tun und warum diese Emotion an dieser Stelle? Das hat sehr starke persönliche Gründe, welche mich veranlassen dieses Thema einmal grundsätzlich aufzurollen, nicht zuletzt, weil es auch bei uns in der Kampfsportschule Atrium Sports in Hamburg eine gewisse Rolle spielt. Als Pädagoge und Kampfsporttrainer für Kinder will ich die folgenden Abschnitte nutzen, um etwas generelles über Kinder, deren Erziehung und besonders den Zusammenhang zu Mobiltelefonen sagen. 

[Kinder sind kreativ, spontan und spielerisch. In meinem vor kurzem veröffentlichen Buch über das Spielen im Kampfsport habe ich viele grundlegende Informationen zur Psychologie und dem Lernverhalten von Kindern aufgeschlüsselt, welche man als Trainer in Betracht ziehen sollte, entscheidet man sich dafür Kindertraining im Kampfsport zu geben. Um jedoch die oben beschriebene Szene pädagogisch zu verstehen, bedarf es nicht mehr als die Augen eines Kindes, welches die Welt in anderen Zusammenhängen begreift. Malen ist erschaffen und Ausdruck einer inneren Ideenwelt. Wer kennt es nicht, den stolzen Blick auf ein Kunstwerk eines dreijährigen, welches als farbige Striche und Gekrakel kreuz und quer auf dem Papier beschrieben werden kann. Die Nachfrage, was das darstelle, wird vielfach mit einem freudigen „ein Auto“ oder „ein Elefant“ beantwortet. Kinder sehen die Welt kreativ, verleihen ihren Gefühlen Ausdruck und wollen uns Erwachsene daran teilhaben lassen. Das kann zuweilen anstrengend sein und dem Einen oder Anderen von Zeit zu Zeit zu viel werden. Kinder wissen nicht um Grenzen, haben kein Zeitgefühl und verlangen Aufmerksamkeit von ihren Mitmenschen. Zum Glück für die Eltern gibt es ein Allheilmittel, einen Fluchtweg aus dieser Misere, aus der höllischen Situation, sich mit dem eigenen Nachwuchs beschäftigen zu müssen. Die moderne Welt hat eine Antwort gezaubert auf die unvorhergesehene Situation eines lebhaften Kindes, welches nicht nur laut, sondern auch verspielt ist und am liebsten seine ganze Umwelt mit einbindet: Das Smartphone/Tablett/#eletronischeswunderwerk. Wie mit Zauberhand vermag diese Errungenschaft der Technik jeglichen Wunsch der kleinen Quälgeister nach Aufmerksamkeit zu ersticken und macht sie ruhig, still und bindet sie gewissenhaft für so lange bis man ihnen es wieder wegnimmt. Doof nur, dass sie es dann nicht mehr hergeben wollen, so zuverlässig ist das Kinderbetäubungstool. Nur gut, dass die Batterie mit der Zeit erlahmt.

Was hat das alles denn jetzt mit Kampfsport zu tun? Eine Menge, mehr als uns allen lieb ist. Vor nicht einmal einer Stunde saß einer von Hamburgs Urgesteinen im Kampfsport neben mir und berichtete vom Kindertraining in einem Dojo, von Respektlosigkeit und mangelnder Aufmerksamkeit, von den guten alten Zeiten, als alles noch anders war. Die älteren unter uns erinnern sich, an die alte Zeitrechnung, die Zeit vor dem Smartphone. Als die Teilnahme am Training wichtiger war, als der Instagram Post über das Training. Unter Psychologen und in medizinischen Fachkreisen gilt „Handysucht“ oder „Onlinesucht“ bereits seit Längerem zu den etablierten Nebeneffekten der vernetzten modernen Arbeitswelt. Und wie so oft machen Trends der Eltern vor den Kindern in keiner Weise halt. Verstärkend kommt die Selbstbeschäftigung mit dem elektronischen Gerät hinzu, welche allzu einfach das Kind ruhigstellt. Mehr zur Kindererziehung als solche gibt es im Blogtext, warum es ohne euch Eltern nicht geht.

Im Trainingsalltag einer Hamburger Kampfsportschule sind diese Erscheinungen ebenfalls eingezogen, was für uns als von Pädagogen geführtes Haus eine Herausforderung darstellt. Die Ansage ist klar, Kinder haben im Atrium Handyverbot. Zur Unterhaltung verfügen wir über eine große Kinderecke, in welcher für jedes Alter Spielzeug, Bücher, Malsachen und andere spannende Dinge zu finden sind, mit welchen man sich die Zeit vertreiben kann. Doch all unsere Bemühungen werden im Keim erstickt, wenn die Eltern unserer kleinen Kämpfer nicht am gleichen Strang ziehen. Aus diesem Grund will ich an dieser Stelle etwas loswerden, was die Eltern bei uns häufiger zu hören bekommen. Fast jede Woche ist es das gleiche Bild, mehrere Erwachsene sitzen bei Café auf den Sofas und jeder ist mit seinem Mobiltelefon beschäftigt. Meine Aufforderung lautet immer gleich und löst zuweilen nicht nur Gelächter, sondern auch Erstaunen aus: „Unterhaltet Euch bitte nicht, das ist im Atrium streng verboten!“. 
Liebe Eltern, wie sollen Eure Kinder lernen, dass es in der Freizeit noch mehr gibt als das Unscharfe um den Rand des Mobiltelefons (genannt „Realität“)? Wie sollen wir einem Kind die Schönheit der Welt, das neugierige Erleben der Umwelt und die Notwendigkeit des Zwischenmenschlichen vermitteln, wenn sie beim Blick auf das Sofa, im Bus oder der S-Bahn, in jeder Warteschlange und im Café immer das gleiche Bild sehen? Erwachsene über Smartphones, stoische Ruhe und keinerlei Interaktion untereinander. Früher galt ein toller Spruch unter Vielreisenden: „Im Zug trifft man die interessantesten Menschen“. Das lag nicht an der Deutschen Bahn, sondern an der Tatsache, dass man in einem Abteil, möglicherweise über Stunden zusammensaß und gar nicht anders konnte, als sich zu unterhalten. Heute ist das Bild ein anderes. Menschen koppeln sich ab, entweder durch Kopfhörer oder aber durch einen Bildschirm. Sie geben von Anfang an dem Umfeld zu verstehen, dass sie nicht an Interaktion interessiert sind. Kinder, welcher in derart geprägter Umwelt aufwachsen, haben zwangsläufig größere Probleme bei der Entwicklung von sozialen Kompetenzen, werden im schlimmsten Fall verhaltensgestört. Abgesehen von allen weiteren unerfreulichen Nebenwirkungen wie Konzentrationsschwäche, mangelnde Frustrationstoleranz, Verkümmerung der Sprache und der kreativen Fähigkeiten. Es liegt also an den Eltern, mit gutem Beispiel voran zu gehen, auch den eigenen Konsum zu überdenken und somit dem Nachwuchs die Chance zu geben, eine ähnlich schöne Kindheit zu haben wie wir in den 1980ern. Auf die erstaunte Frage einer Mama, welche neben ihrem Kind saß, das stundenlang in einem Buch las, wie das Kind denn so lange ein Buch lesen könne, antwortete der Vater: „Ganz einfach, ich mache es dem Kind vor!“. Wer zusätzlich medizinische Hintergründe erfahren will, dem sei dieser Artikel aus dem Stern zum Thema „Ärzte warnen vor Tablets und Smartphones für Kinder“ empfohlen.

Allgemein

ES GEHT WIEDER LOS

WIR DÜRFEN WIEDER TRAINIEREN! Der Hamburger Senat hat am 28.05. beschlossen, dass wir wieder öffnen und INDOOR trainieren dürfen – allerdings unter Einhaltung von diversen Hygienemaßnahmen. Bleibt alles so wie

Mehr erfahren ...
Allgemein

Kampfsport für Frauen in Hamburg

Ganz gleich ob Kickboxen, Karate, Ringen oder Judo, oft haben wir den gemeinhin männlichen Stereotyp des Athleten vor dem geistigen Auge. Muskelbepackt und von jahrelangem Training gestählt, schwitzt und schnauft

Mehr erfahren ...
Allgemein

Kampfsport in Hamburg Bergedorf

Das Warten hat ein Ende, endlich ist das Atrium als Schule für Kampfsport auch in Hamburg Bergedorf vertreten. Mit der gewohnten Atrium Qualität in Ausbildung und Service stehen wir ab

Mehr erfahren ...
Allgemein

Gemeinsam gegen Corona

Ein berühmter Hamburger prägte den Ausspruch: „In der Krise zeigt sich der Charakter eines Menschen!“. Treffender hätte man unter den Gesichtspunkten der momentanen Situation in Deutschland an den menschlichen Anteil

Mehr erfahren ...

Wenn du mehr über uns erfahren möchtest besuche uns auf Social Media oder komm gleich persönlich vorbei. Du findest uns im Herzen von Farmsen. Wir freuen uns auf dich!

Wenn du mehr über uns erfahren möchtest besuche uns auf
Social Media Oder komm gleich persönlich vorbei. Du findest uns im Herzen
von Farmsen. Wir freuen uns auf dich!