
27 Jul Neuer Kurs im Atrium – Turnen und Akrobatik
Nach den Sommerferien geht es im Atrium mal wieder in die nächste Runde. Neue Trainer, neue Kurse, und das Angebot wird breiter. Exemplarisch stellen wir heute unser neues Kursformat für Kinder von 6 – 14 Jahren vor. In dem neuen Angebot „Superhero Kids“ können fortan freitags von 16.30 – 17.30 Uhr alle Begeisterten ihre Fitness und turnerischen Fähigkeiten aufbauen und verbessern. Trainerin Yasmin legt hierbei besonderen Wert auf den Spaßfaktor bei den Kindern, denn Turnen lernt man nicht über Nacht, sondern nur durch kontinuierliches und anspruchsvolles Training. Diese Voraussetzung ist nicht unbegründet, schließlich turnt Yasmin seit ihrem 5. Lebensjahr, gewann internationale Preise und nahm ebenfalls unter anderem an der Fernsehshow „Ninja Warrior“ teil. Da Yasmin seit über 10 Jahren bereits Kinder und Erwachsene im Turnen und Selbstverteidigung unterrichtet, ist sie ein Zugewinn für unser Hamburger Trainerteam.
Eine der ältesten Formen des Sports ist das Turnen. In allen Kulturen des Altertums wurde diese Brauchform der Bewegungsästhetik als Ausdruck von Eleganz und körperlicher Ertüchtigung gepflegt. Im Fokus steht die Beherrschung des eigenen Körpergewichts, entgegen den Einflüssen von Schwer- und Fliehkräften. Durch verschiedene Fitnesstrends gewinnt das klassische Turnen wieder enorm an Popularität, wobei keine der aktuellen Brandings ohne den Anspruch, etwas völlig Neues konzipiert zu haben, auskommt. Betrachtet man jedoch die neue „Movement“ Kultur, Tricking oder das modische Calisthenics, so stellt man schnell das gleiche Phänomen fest, welches die Laufstege dieser Welt seit langem im Griff hat. Neues gibt es nicht wirklich, es ist alles schon einmal da gewesen, nur die Verpackung hat sich geändert. Als Hamburger Blog für Kampfsport, Fitness und Selbstverteidigung wollen wir uns diesem Thema aus einer bewegungsorientierten Richtung nähern. Viele Kampfsportler trainieren innerhalb ihres Systems feste Bewegungsabläufe, welche sich spezifisch an die Anforderungen des jeweiligen Sports richten. Ein Boxer wird naturgemäß Schlagkombinationen in aller epischen Breite durchführen, um in jeder Position und Bewegungsrichtung seinen Opponenten treffen zu können. Die Sinnhaftigkeit für einen Kampfsportler wie einen Boxer, Turnen zu trainieren, erschließt sich nicht jedem auf den ersten Blick. Dennoch propagieren wir diesen ganzheitlichen Ansatz, nicht aus ästhetischen, sondern funktionellen Gründen.


Akrobatik oder Turnen sind ganzkörperbetontes Training, welches neben der explosiven Kraft besonders die stabilisierende Muskulatur ausprägt. Balance, Haltekraft und Körperspannung werden besonders beim Geräte- und Bodenturnen in besonderer Weise gefördert. Durch die Kombination von Ästhetik, Kraft, Flexibilität und Ausdauer gewinnt der Turner schnell an Körpergefühl wie kaum ein anderer Sportler. Als Beispiel dafür sei der Handstand genannt. Für einen sportlich aktiven Menschen ist es kaum eine Herausforderung, einen Handstand durchzuführen, in welchem er für ein paar Sekunden irgendwie auf den Händen stehen soll, ohne umzufallen. Der Handstand eines Turners stellt jedoch viel weitreichendere Herausforderungen, da der Körper eine perfekte Linie bilden muss und sich im Stand in keiner Richtung bewegen darf. Diese Rahmenbedingungen machen aus einer anfänglich leichten Übung eine sehr harte Aufgabe, welche Jahre zur Perfektion bedarf. Ähnliches gilt analog für den Radschlag, Kopfstand und andere Turnübungen. Aus diesem Grund lohnt es sich, frühzeitig sein turnerisches Können in den Fokus zu rücken. Bereits mit den Kleinsten fangen wir im Kampfsport mit Bewegungsspielen und turnerischen Elementen an. Gerade bei jungen Menschen entwickelt sich der Körper sichtbar schneller, und die Auswirkungen auf alle anderen körperlichen Aktivitäten sind maßgeblich. In unserer Schule in Hamburg unterrichten wir ein breites Angebot an Kampfsport, Selbstverteidigung und Kampfkunst. Gerade bei schnellen und dynamischen Wettkampfsportarten hat sich das Turnen als besonders hilfreich erwiesen. Es bildet eine solide Grundlagenmuskulatur aus, welche besonders bei unvorhergesehen Ereignissen wie einem Sturz oder Krafteinwirkung durch den Gegner den Körper vor Verletzung schützt. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit der stabilisierenden Teile im Körper verbessert den Halt und die Balance, zwei sehr wichtige Fähigkeiten im Kampfsport. Zudem lernt der turnerisch geübte Kampfsportler Bewegungen schneller uns einfacher, da er es gewohnt ist, seine Koordination fein auszusteuern. Das ist auch der Grund, warum besonders bodenbetonter Kampfsport wie Judo oder Ringen, aber auch das moderne MMA Turnübungen fest in den Trainingskanon implementiert hat. Durch die besondere Enge zum Gegner und die fehlende optische Übersicht in der Bodenlage ist der Athlet auf die Rückmeldung seines Körpers angewiesen. Er muss, ohne zu sehen, erfühlen, wo die Gliedmaßen des Gegners und in welcher Position sie sind. Nur so kann er in der Geschwindigkeit eines Bodenkampfes mithalten und sich die überlegene Position sichern.
Es gibt auch Kampfkünste, in welchen turnerische Elemente in den Bewegungsformen enthalten sind, wie das Kung Fu zum Beispiel. Hierbei wird bewusst auf den Trainingseffekt abgezielt, weswegen solche Formen weniger funktionalistisch als trainingsunterstützend angesehen werden müssen. Besonders im amerikanischen Raum haben sich akrobatische Kampfsportformen mit und ohne Waffen als ein Wettkampfspektakel herausgebildet.
Der Einstieg in die Welt des Turnens ist schnell gemacht, denn eine der besten Übungsmöglichkeiten bietet der Boden. Viele einfachen bis komplexen Übungen lassen sich beim Bodenturnen entdecken. Mit die besten Turngeräte sind die Klimmzugstange oder die Gymnastik Ringe. Durch die Vielfältigkeit der Einsatzmöglichkeiten lässt sich der komplette Oberkörper an diesen Geräten ohne viel Aufwand trainieren. Hierbei ist es gleich, ob man auf Kraft, Ausdauer oder Flexibilität aus ist, die Überwindung der Schwerkraft bietet mannigfaltige Möglichkeiten. In Perfektion lassen sich sogar Kunststücke wie Sprünge und Drehungen durchführen, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren. Die aktuellen Fitnesstrends bieten Veranstaltungen an, in denen es auf eine Kombination von Haltekraft und Akrobatik an der Stange ankommt. Diese Subkultur, welche das moderne Turnen pflegt, nennt sich „Streetworkout“ und findet vornehmlich an speziell dafür konstruierten Stangenparks statt. Aber auch Kindergärten mit den dort befindlichen Klettergerüsten werden gerne von den Sportlern in Hamburg genutzt.
Die Verbindung von Kampfsport und Turnen ist zwar nicht für jeden offensichtlich, dennoch durchaus sinnvoll. Jeder Anwender wird schnell eine Steigerung seiner individuellen Fähigkeiten feststellen können und das weit über den kampfsportlichen Kontext hinaus.
