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Die Seele des Krav Maga

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Atrium:  Julien und Markus, ihr seid in der Bundeswehr die Krav Maga Survival Trainer der ersten Stunde gewesen. Wie ging das überhaupt los?

Julien:  Das war ein Zufall, Glück und eine Menge Arbeit, aber alles der Reihe nach. Wie Markus habe ich schon lange vor der Bundeswehr Kampfsport betrieben und nach meiner Ausbildung zum Feldjäger Offizier, welche auch Kampfsport im polizeilichen Sinne beinhaltet kam ich 2007 an die Bundeswehr Universität nach Hamburg. Natürlich suchte ich mir sofort eine Möglichkeit Krav Maga in Hamburg zu trainieren. Die Universität bot damals nur eingeschränkte Möglichkeiten, da klassische Sportarten nicht für das realitätsbezogene Training taugen. Markus war damals bereits Trainer im Sportverein der Universität und so liefen wir uns das erste Mal über den Weg. Es gab zwar bereits eine Krav Maga Gruppe, aber aufgrund Trainermangels passierte da nicht mehr viel. Für mich war es immer wichtig den Fokus auf die Anwendbarkeit zu legen, Dinge zu lernen die funktionieren. Krav Maga Survival haben wir dann durch unseren Trainer Tom Madsen kennen gelernt, was für mich persönlich eine Offenbarung war. Es beantwortete alle meine Fragen bezogen auf Selbstschutz, effektive Selbstverteidigung und war nicht mit dem vergleichbar, was ich an Krav Maga in Hamburg bis dato kennen gelernt hatte.

Atrium: Wie ging das dann weiter und wie kam es dann die große Öffentlichkeit?

Markus: Wie Julien bereits sagte, durch sehr viel Arbeit. Wie man sich vorstellen kann sind Veränderungen in der Bundeswehr nicht einfach, wie in jeder Behörde. Schon gar wenn man an etwas grundlegendes wie Nahkampf training geht. Die Universitäten haben einen Sonderstatus, da dort eigentlich kein militärischer Dienst stattfindet, vielmehr soll der Offizier so schnell wie möglich sein Studium bestehen. Durch einen Zufall lernten wir Tom Madsen kennen, einen der führenden Experten auf dem Gebot der Selbstverteidigung und des Krav Maga in Hamburg. Seine unkomplizierte Art und jahrzehntelange Erfahrung auf alleine Ebenen des Krav Maga hat uns sofort überzeugt. Der erste Schritt war leicht, wir hielten mehrfach die Woche Trainings an der Universität ab. Mit dem durchschlagenden Erfolg hatten wir jedoch selbst nicht gerechnet, so dass wir unter dem Ansturm der Interessenten kreativ wurden. Schlussendlich standen bis zu 200 Soldaten gleichzeitig in den Trainingsräumen, was für uns ein klares Zeichen war, dass hier etwas geschehen musste.

Atrium: Das war aber alles auf freiwilliger Basis, in den Youtube Videos der Bundeswehr wird aber etwas von „verpflichtendem Training“ erwähnt.

Julien: Ja, das war schließlich das Endergebnis, aber vorher mussten noch einige Schritte gegangen werden. Zu aller erst legten Markus uns ich unseren Schwarzgurt im Krav Maga Survival in Norwegen ab, eine Erfahrung, welche ich auf keinen Fall mehr missen möchte. Als Offizier mit bestandenen Einzelkämpfer Lehrgang muss ich allerdings dazu sagen, dass es für mich ein sehr harter Gang war. Ohne Details verraten zu wollen, ich rate jedem der die Möglichkeit hat diese Erfahrung zu durchlaufen, sie verändert einen im besten Sinne. Das wirklich besondere am Krav Maga wie wir es trainieren sind die zwei Komponenten, Realitätsnähe und Vollkontakt. Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich persönlich berichten, dass sich viele Trainer und Systeme realitätsnahes Training zwar auf die Fahnen schreiben, doch ohne den vollen Kontakt kann man die Realität in der Selbstverteidigung nicht abbilden, beides bedingt einander. Gerade für den Soldaten ist diese Trainingsform wichtig, da er es entgegen der meisten Zivilisten wirklich benötigt. Somit war für uns von Anfang an klar, dass wir das universitäre Training des Kampfsports in Hamburg völlig neu gestalten würden. Dies drang auch zur militärischen Führung durch. Wie bei allen Veränderungen in einem bestehenden System bedarf es eines Visionärs, welcher die Idee versteht und mit umsetzt. Der damalige Kommandeur, Oberst i.G. Dr. Uwe Hartmann war ein solcher Reformer. Er verstand unsere Idee sofort und war begeistert. Für ihn war es klar, dass seine Offiziere Grundfertigkeiten des Selbstschutzes auf der Basis des Krav Maga Survival lernen sollten.

Markus: Unser Oberst war wirklich Feuer und Flamme für das Projekt und hatte die feste Absicht verpflichtend Kampfsport in Hamburg an der Universität für alle Studenten einzuführen. Bedenkt man, dass außer bei den Feldjägern nichts dergleichen in der Ausbildung enthalten ist, so war dies ein längst überfälliger Schritt. Dazu musste jedoch der kommandierende General des überstellten Amts mit ins Boot genommen werden, wozu er bei einem Besuch eine Vorführung der des Ausbildungsinhalts bekam. Aufgrund des besonders positiven Eindrucks, welchen unsere Schüler vermittelten wurden wir an das Streitkräfteamt eingeladen, um dort die Möglichkeiten von Krav Maga Survival vorzustellen. Gesagt – getan und nach einer vierstündigen Einheit war der Auftrag klar: Krav Maga in Hamburg verpflichtend einführen um somit das Bewusstsein unter den Offizieren für diese Thematik zu stärken.

Atrium: Und so entstanden die Bundeswehr Reportagen?

Julien: Dieses Thema eignete sich hervorragend und betrachtet man die Klickzahlen des Bundeswehr-Kanals auf Youtube, so sieht man, dass beide Reportagen über unsere Arbeit die erfolgreichsten Videobeträge der Bundeswehr sind. Natürlich gab es auch Widerstände, das ist immer so, wenn man versucht etwas zu ändern, aber 95% unseres Feedbacks war positiv, viele wollten selbst Ausbilder werden um sich zu engagieren und plötzlich fing auch die Truppe an sich zu interessieren. Die Sportschule der Bundeswehr richtete einen Lehrgang mit unserer Hilfe ein, die Spezialkräfte wie Fernspäher schickten Leute zur Ausbildung zu uns und die Eliteeinheit KSK hat heute einen Nahkampf-Beauftragten, der durch uns im Krav Maga ausgebildet wurde und selbst den Schwarzen Gürtel trägt. Mit mir verließen nach vier Jahren viele Offiziere, welche Ausbilder im Krav Maga Survival sind und das bedeutet innerhalb der Bundeswehr ein Netzwerk, welches sich auf unsere Arbeit im Krav Maga in Hamburg stützt. Somit haben wir viel für die Fähigkeit in der Truppe getan und Multiplikatoren ausgebildet.

Markus: Das ist der springende Punkt, die Multiplikatoren. Durch unser breites Netz an Ausbildern unterrichten ich heute noch viel innerhalb der Bundeswehr und der Polizei, aufgrund unserer engen Verflechtung mit den Behörden und den Soldaten. Verschiedene Truppenteile fragen regelmäßig bei unserer Schule für Krav Maga in Hamburg an und somit lebt das Projekt weiter, auch wenn ich seit Mitte 2014 kein Soldat mehr bin. Die Bundeswehr weiß bis heute unsere Expertise zu schätzen, was sich an den vielen Einladungen zu Workshops zeigt. Aber ohne unseren mutigen Oberst, die vielen Helfer in der Bundeswehr, unseren Trainer Tom Madsen und die viele Hilfe durch verschiedene Stellen hätten wir das alles gar nicht umsetzen können. Für meinen Teil bin ich zutiefst dankbar, dass ich derart gestalterisch in meiner Dienstzeit tätig sein durfte.

Julien: Außerdem haben wir unglaublich viel gelacht.

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